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Auch um das auswendig Hersagen
kam in den 50er und 60er Jahren der mittlerweile gar kein Plattdeutsch mehr
beherrschende Nachwuchs im Münsterland nicht herum. Dem Umstand, daß
ich zu jenem Nachwuchs gehörte ist es zuverdanken,
daß ich hier mal eine kleine Leseprobe aus dem Kopf
liefern kann (nach knapp 40 Jahren. Natürlich war ich
dran, das Wibbelt-Gedicht vor der Klasse aufzusagen
- außer mir hieß keiner Wibbelt. Hab mich damals
fürchterlich geniert, so komisches Plattdeutsch hersagen zu müssen,
deshalb hat sich der Text für immer und ewig in meine grauen
Zellen gefressen.).
Disclaimer: das Gedicht hat zwar einiges Wibbelt-typisches; wenn Sie oben
davon gelesen haben, wie groß das Gesamtwerk ist, wird es Ihnen sicher
einleuchten, daß Sie mit diesem Kindergedicht nicht etwa
bereits genug über Wibbelt wissen. ;-)
Warum dies Gedicht hier, hab' ich ja oben erklärt.
Leseprobe:
Dat Pöggsken
Pöggsken sit in'n Sunnenschien;
huh, wat is dat Pöggsken fien
met de gröne Bücks.
Pöggsken denkt an nix.
Kümp de witte Gausemann;
hät so raude Stiewweln an,
mäck en graut Gesnater.
hu, wat fix
springt dat Pöggsken mit de Bücks,
mit de schöne gröne Bücks,
mit de Bücks in't Water!
aus Mäten-Gaitlink (1909)
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Übersetzungshilfe:
Pöggsken = kleiner Frosch
Gausemann = Gans
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Hier geht's zu ein paar weiteren Gedichtbeispielen.
aus Mäten-Gaitlink (1909), Kapitel "För dat Blagentüg" (auf Deutsch: für Kids)
Thema Hauseigentümer: Ja, ja. Hab und Gut
kann auch
schon mal ein Klotz am Bein sein. Auch kann
es zu Mißtrauen gegenüber
Mitbürgern führen.
Tanzen ist out...
Zur Psychologie von Landkindern...
Und auch mal was aus dem Alltag von Erwachsenen;
heute noch aktuell. (Kapitel "Sprückskes")
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